Das globale Treffen von Peace Connect bringt lokale Friedensstifter in den Vordergrund
- GSI

- 21. Okt.
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Angesichts zunehmender Konflikte und schwindender Ressourcen für den Friedensaufbau entwickelte sich das globale Peace Connect Treffen, das vom 13. bis 17. Oktober 2025 in Nairobi stattfand, zu einem entscheidenden Moment für die internationale Friedensgemeinschaft. Die fünftägige Veranstaltung, die von Peace Direct ausgerichtet wurde, brachte mehr als 650 Friedensstifter und Verbündete aus 72 Ländern zusammen. Sie unterstrich die Führungsrolle von Praktikern aus dem Globalen Süden und bekräftigte die Idee, dass nachhaltiger Frieden lokal gesteuert und global unterstützt werden muss.
Ein Treffpunkt für Veränderungen
Vor dem Hintergrund zunehmender Militarisierung und der Rekordausgaben für weltweite Militärausgaben von 2,4 Billionen US-Dollar im Jahr 2024 bot Peace Connect eine kraftvolle alternative Vision. Statt einer konventionellen Konferenz entwickelte sich Peace Connect zu einem kollektiven Akt der Solidarität, der die Friedensstiftung aus den Top-down-Strukturen herausholte und sie den am stärksten von Gewalt betroffenen Gemeinschaften zurückgab.
Die von einer Beratungsgruppe lokaler Friedensstifter erstellte Tagesordnung umfasste Meisterkurse, offene Diskussionen und regionale Dialoge, die die Zusammenarbeit über Hierarchien hinaus förderten. Zu den wichtigsten Themen gehörten Finanzierungsreform, Entkolonialisierung der Hilfe, Geschlechtergerechtigkeit, Jugendführung und digitale Resilienz in Konfliktgebieten.
Wiederherstellung der menschlichen Dimension
Ein besonderes Merkmal des Treffens war der Fokus auf das Wohlergehen der Friedensstifter. Ein Ruhetag und Sitzungen zu psychischer Gesundheit und Resilienz spiegelten die Überzeugung wider, dass nachhaltiger Frieden mit persönlicher Erholung beginnt. Die Teilnehmer tauschten ihre Erfahrungen mit emotionaler Belastung aus und tauschten gemeinschaftsbasierte Strategien zur Bewältigung und Genesung aus.
Verschiebung des Machtgleichgewichts
Peace Connect war auch ein gezielter Versuch, die seit langem bestehenden Ungleichgewichte zwischen der nördlichen und südlichen Hemisphäre zu beseitigen. Rund 80 Prozent der Delegierten kamen aus Konfliktregionen, der Rest waren Geber, politische Entscheidungsträger und Verbündete aus der nördlichen Hemisphäre.
Die Struktur verkörperte die wachsende #ShiftThePower-Bewegung, im Einklang mit Netzwerken wie UNOY, GPPAC und dem Local Peacebuilding Consortium. Die Veranstaltung führte zu mehreren Verpflichtungen, darunter eine gemeinsame Erklärung zur lokal geführten Friedensförderung, die Schaffung eines Globalen Fonds für Gemeinschaftsfriedensinitiativen und eines Peer-Support-Netzwerks, das Praktiker aus Afghanistan, dem Sudan, Kolumbien und der Ukraine verbindet.
Aufbauende Dynamik inmitten globaler Belastungen
Das Treffen befasste sich auch mit dem immer enger werdenden zivilgesellschaftlichen Handlungsspielraum für Friedensstifter weltweit. Angesichts der eingeschränkten Flexibilität vieler Basisorganisationen bei den Gebern und der erhöhten Sicherheitsrisiken konzentrierten sich die Diskussionen auf alternative Finanzierungsmöglichkeiten, regionale Zusammenarbeit und gemeinschaftsgetragene Rechenschaftspflicht. Diese Ergebnisse stehen im Einklang mit dem Nachhaltigkeitsziel 16 zu Frieden, Gerechtigkeit und starken Institutionen und bekräftigen die Idee, dass Frieden nicht von außen aufgezwungen werden kann, sondern aus dem Vertrauen innerhalb der Gemeinschaften erwachsen muss.
Ein bleibendes Erbe
Zum Abschluss der Konferenz drückten die Delegierten ein erneuertes Gefühl der Einheit und Zielstrebigkeit aus. In der Abschlusssitzung wurde betont, dass das Vermächtnis von Peace Connect 2025 nicht an den Reden oder Sitzungen gemessen werde, sondern an den Beziehungen und Verpflichtungen, die über Kontinente hinweg aufgebaut wurden – zwischen den Menschen, die Konflikte erleben, und denen, die ihre Bemühungen unterstützen können. Peace Direct kündigte die Veröffentlichung eines Peace Connect Report 2025 im Laufe dieses Jahres an, der die in Nairobi entstandenen Geschichten, Strategien und Kooperationen zusammenfasst.
Weitere Informationen zu Peace Connect und Basisinitiativen zur Friedenskonsolidierung finden Sie unter www.peacedirect.org .



